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Auf den Spuren der Künstlerkolonie Schwalenberg

09.09.2023 bis 29.10.2023
Marktstraße 5
32816 Schieder-Schwalenberg
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www.kulturagentur-online.de
05284/94373790

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Landschaft, Licht und Landleben. Auf den Spuren der Künstlerkolonie Schwalenberg.

Ausstellung in der Städtischen Galerie Schwalenberg

In Kooperation mit der Stadt Schieder-Schwalenberg präsentiert die Kulturagentur des Landesverbandes Lippe auch im Jahr 2023 wieder eine Ausstellung zum Thema der Künstlerkolonie Schwalenberg.

Unter dem Titel Landschaft, Licht und Landleben. Auf den Spuren der Künstlerkolonie Schwalenberg werden vom 09. September bis 29. Oktober 2023 Werke aus Zeiten der Künstlerkolonie in der den Städtischen Galerie in Schwalenberg gezeigt. Der Fokus liegt diesmal auf der impressionistischen Lichtwirkung in den Arbeiten. Die „Malerstadt Schwalenberg“ im Südosten Lippes zwischen Weserbergland und Teutoburger Wald gehört zu den historisch verbürgten Künstlerkolonien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Schon früh spielten Künstler aus Düsseldorf und Berlin für die mittelalterliche ländliche Kleinstadt eine wichtige Rolle.

Aber was zog die Künstler aus den Großstädten Berlin und Düsseldorf ausgerechnet nach Schwalenberg? Auch wenn der Ort in eine sehr abwechslungsreiche, liebliche Landschaft eingebettet ist, liegt er doch weit entfernt von einer Großstadt mit Kunstakademie. Diese Entwicklung lässt sich mit der allgemeinen Bewegung der Plein-Air Malerei, also der Freiluft- oder Freilicht-Malerei erklären, die im 19. Jahrhundert in Frankreich ihren Ursprung hatte und in deren Zuge in kurzer Zeit um die 180 Künstlerkolonien in ganz Europa entstanden. Die Maler, die nach Schwalenberg kamen, folgten demnach einem Zeitphänomen: Immer mehr Künstler auch in Deutschland verließen ihre Ateliers, um unmittelbar in der Natur unter freiem Himmel nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen zu suchen.

Die realistische, sowie die idealisierte Landschaft, rückten in der Malerei im 19. Jahrhundert zusehends in den Hintergrund. Die Maler, die sich zumeist an dem aus Frankreich kommenden Impressionismus orientierten, faszinierten vielmehr die unterschiedlichen Stimmungen von sich wandelnden Farb- und Lichtverhältnissen.

Gerahmt von einer idyllischen Landschaft mit sanften Hügeln, gekennzeichnet von verwinkelten Gassen und reich beschnitzten mittelalterlichen Fachwerkhäusern sowie der Burg oberhalb der Stadt auf dem Berg war Schwalenberg ein Anziehungspunkt für Maler, die sich der aufkommenden Freilichtmalerei zuwandten. Hinzu kam eine geo-atmosphärische Besonderheit, die den Ort für impressionistische Landschaftsmaler besonders interessant machte: an warmen Tagen steigt aus dem „Mörth“ ein besonders flirrendes Licht empor. Als „Mörth“ wird das ehemalige Hochmoor bezeichnet, das sich zwischen den Orten Schieder, Schwalenberg, Rischenau und Elbrinxen in einer Höhe von bis zu 446 m über dem Meeresspiegel erstreckt. An den bewaldeten Hängen der Westseite steigt die durch die Sonnenstrahlung erwärmte Luft empor, während die kalten Luftströmungen an der Ostseite niedersinken. Die auf- und absteigenden Luftmassen erzeugen am Himmel über Schwalenberg einen Wechsel unterschiedlichster Blau- und Grautöne.

Schwalenberg war vor allem in den Jahren zwischen den Weltkriegen zu einer Art temporären Künstlerkolonie für Großstädter. Ihre Blütezeit hatte die Malerstadt in den 1920er Jahren. In dieser Zeit zog Schwalenberg so viele Künstler an wie nie zuvor und nie mehr danach. Das künstlerische Schaffen kontrastierte – wie fast überall in Deutschland zu jener Zeit – mit den bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen. Vielleicht waren die günstigeren Lebenshaltungskosten des ländlichen Schwalenbergs gegenüber einer Großstadt ein zusätzlicher Grund, weshalb viele Künstler hier die Sommermonate verbrachten.

Die Ausstellung zeigt ausgewählte Arbeiten aus den Sammlungen der Stadt Schieder-Schwalenberg und der Kulturagentur des Landesverbandes Lippe der mit Schwalenberg verbundenen Landschaftsund Genre-Malerei. Dabei werden auch Neuzugänge der Sammlung gezeigt.

Abb: Robert Kämmerer d.Ä., Das Mörth bei Schwalenberg im Herbst, Öl, HF, 1925 Alle Abbildungen: Sammlung Kulturagentur Landesverband Lippe/StadtSchieder-Schwalenberg, Fotos: U. Heinemann, Detmold 09. September bis 29. Oktober 2023 Städtische Galerie Marktstr. 5 32816 Schieder-Schwalenberg Tel: 05284-94373790 Eintrittspreise: Erwachsene: € 2,50, erm.: € 2,00 Kombiticket für beide Museen (Städtische Galerie und Robert Koepke Haus): Erwachsene: € 4,00, erm.: € 3,00 Kinder bis 12 Jahre frei Öffnungszeiten Städtische Galerie und Robert Koepke Haus: Di. bis So. 14.00 –17.30 Uhr -Änderungen vorbehalten - Verantwortlich für Organisation und Durchführung Landesverband Lippe, Lippische Kulturagentur Dr. Mayarí Granados Stv. Direktorin / Kunstreferentin Schlossstr. 11 32657 Lemgo m.granados@landesverband-lippe.de Tel: 05261-250258 In Kooperation mit der Stadt Schieder-Schwalenberg